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Mitbestimmen statt nur im Unterricht sitzen.

So kannst du dich bei deiner Schülervertretung engagieren.

Jeder österreichische Schüler einer AHS-Oberstufe, BMHS oder BS kann für die Schülervertretung kandidieren. Doch einige wissen gar nichts davon oder haben sich über ihr Mitbestimmungsrecht am Unterrichtsalltag und bei überschulischen Themen noch nicht viele Gedanken gemacht. Dabei ist Österreich das einzige Land, in dem die Wahl einer Schülervertretung sogar bundesgesetzlich festgelegt ist. Sie ist ist also ein wichtiges Organ zur Teilhabe am Geschehen an deiner Schule. Denn nicht jede Ungereimtheit muss man sich als Schüler gefallen lassen.

 

Das findet auch Marie Wurzenrainer, Schulsprecherin der BAfEP8 in Wien. Seit der ersten Klasse ist sie Klassensprecherin und hat sich später weiter in der Schülervertretung engagiert. "Es war für mich keine schwierige Entscheidung mich aufzustellen, weil es mir einfach immer schon wichtig war, dass man sich etwas sagen traut und seine Meinung vertritt. Das passiert eh viel zu wenig", findet sie. Als Schulsprecherin ist Marie Sprachrohr und Vermittler an ihrer berufsbildenden höheren Schule. "Ich bin Mitglied im Schulgemeinschaftsausschuss. Dort treffen wir viele Entscheidungen, wie zum Bespiel über freie Tage im nächsten Schuljahr, welche Stunden verschoben oder welche Schulveranstaltungen zugelassen werden. Diese Beschlüsse besprechen wir dann auch in den Klassensprechersitzungen. Außerdem mache ich auch Umfragen unter den Schülern", erzählt Marie.

 

Eine Meinung zu haben ist wichtig

Durch ihre Kontakte zu den Lehrern und der Direktion kann sie bei Schwierigkeiten, die im Schulalltag auftreten, gut und schnell vermitteln. Erst vor kurzem hätten einige Schüler Probleme mit einem Lehrer gehabt. Durch mehrere Gespräche der Schülervertretung mit der Lehrerschaft hätten sich diese Unstimmigkeiten dann aber gelegt. "Am meisten Spaß macht es mir die Schülerschaft direkt zu vertreten und darauf aufmerksam zu machen, dass sie Rechte hat. Von vielen Lehrern wird diese Hierarchie ausgenutzt. Ich bin mittlerweile auch ein bisschen mit dem Schulunterrichtsgesetz vertraut und schalte mich ein, wenn was dagegen verstößt", sagt die Schülersprecherin.

 

Schülervertretung geht über die eigene Schule hinaus

Da hört die Arbeit der Schülervertretung allerdings nicht auf: Auch auf Landes- und Bundesebene gibt es Themen, über die österreichische Schüler diskutieren können und sollten. Zum Beispiel über die vorwissenschaftliche Arbeit oder eine fairere Zentralmatura. "Auf politischer Ebene passieren gerade bei der Zentralmatura viele Dinge, die ich, beziehungsweise die Schülerschaft generell, nicht nachvollziehen kann. Aber es wird von der landesweiten Schülervertretung sehr viel dagegenwirkend gemacht, was ich sehr gut heiße", betont Marie Wurzenrainer.

 

Als Sprecherin ihrer BAfEP kann Marie im Schülerparlament auch den Schülervertreter ihres Bundeslandes wählen. Der wiederum repräsentiert die Schülerschaft auf Länderebene und gibt das, was die Bundesschülervertretung beschließt und organisiert, weiter an die Schulen in seiner Region. Die BSV kommuniziert die Interessen der Schüler vor allem gegenüber dem Bildungsministerium und der Politik. Auch hier gibt es nämlich viel zu tun: "In diesem Jahr liegen die inhaltlichen Schwerpunkte der Bundesschülervertretung auf Digitalisierung, Feedback und Talentförderung. Wir fordern diese seit Jahresbeginn stetig an diversen Fronten und hoffen natürlich, dass Maßnahmen in diese Richtung gesetzt werden", erklärt Bundesschulsprecher Harald Zierfuß.

 

Du hast Interesse?

 

Egal ob Konflikte zwischen Lehrer und Schüler in deiner Klasse, oder Ungerechtigkeiten im bundesweiten Schulalltag - die Schülervertretung hat es sich zum Ziel gesetzt Unterricht fairer und zeitgemäßer zu gestalten. Zu deiner Schülervertretung gehören nicht nur der Schulsprecher und seine Vetreter, auch alle Klassen-, Abteilungs- und Jahrgangssprecher gehören dazu. Wenn du dabei sein willst, geht das eigentlich ganz einfach: "Am besten ist es, sich zu Beginn des Schuljahres in der Direktion zu informieren und zu den Schülervertretungswahlen aufstellen zu lassen. Von da an kann man verschiedenste Projekte an der eigenen Schule durchführen und so dort den Schulalltag versuchen zu verbessern. Gleichzeitig veranstalten alle Landesschülervertretungen und die Bundesschülervertretung über das Jahr verteilt Informationstage, SchülerInnenparlamente oder Seminare", sagt Harald Zierfuß.

Marie Wurzenrainer ist seit drei Jahren Schulsprecherin. Schüler sollten sich mehr trauen, zu ihrer Meinung zu stehen, findet sie.
Bundesschulsprecher Harald Zierfuß vertritt die Interessen von über einer Million österreichischer Schüler.