"Ich habe mir schon öfters überlegt Blut zu spenden", erzählt der 19-jährige Zivildiener Phillip. Nun steht die Premiere vor der Tür. Wie so eine Blutspende genau abläuft weiß Phillip - wie die meisten Erstspender - allerdings nicht so genau. Seine Entscheidung Blut zu spenden war aber in jedem Fall die richtige, schließlich werden in Österreich jedes Jahr knapp 500.000 Blutkonserven benötigt. Das entspricht etwa einer Blutkonserve pro Minute. Ob bei Unfällen, geplanten Operationen oder Erkrankungen: Blut ist das Notfallmedikament Nummer eins und eine Blutspende ist durch nichts zu ersetzen. Übrigens: Blut spenden können gesunde Frauen und Männer ab 18 Jahren - Frauen vier- bis fünfmal und Männer sechsmal pro Jahr.
Vorbereitungen
Phillip hat sich für eine Blutspende im der Wiener Blutspendezentrale entschieden, weil er hier auch seinen Zivildienst leistet. Blutspendetermine in deiner Nähe findest du online. Weil ihn ein Arbeitskollege darauf aufmerksam gemacht hat, hat Phillip zur Kreislauf-Stärkung vorher gut gegessen, viel Wasser getrunken und seinen Personalausweis eingesteckt. Letzteres braucht man nämlich bei der ersten Spende, damit die Daten aufgenommen werden können und das Alter überprüft werden kann.
Warm-up
Im Foyer der Blutspendezentrale angekommen, wird Phillip von einer Krankenschwester in Empfang genommen, die ihm einen medizinischen Spenderfragebogen zum Ausfüllen überreicht. Dieser enthält Fragen zur Gesundheit und zum Lebensstil (hier geht's zum Spenderfragebogen). An dieser Stelle wird abgeklärt ob Gründe vorliegen, die Phillip für eine gewisse Zeit vom Blutspenden ausschließen könnten, wie beispielsweise ein frisch gestochenes Piercing oder ein Tattoo. Bei Phillip liegen keine Ausschlussgründe vor und so wird noch Blutdruck gemessen bevor es endlich losgeht. "Ein bisschen nervös bin ich jetzt schon", meint Phillip.
Ärmel hochkrempeln
Zum Nervös sein bleibt Phillip aber keine Zeit, denn schon geht es weiter zu einem Gespräch mit einer medizinischen Fachkraft, die seine Körpertemperatur im Ohr misst und einen Tropfen Blut aus dem Finger untersucht. "Warum wird das vor der Spende gemacht?", fragt Phillip. "Damit wir wissen ob du genug des Blutfarbstoffes Hämoglobin in dir trägst", antwortet die Medizinerin. Da er recht dünn ausschaut, fragt sie ihn noch nach seinem Gewicht. Wer weniger als 50 Kilogramm wiegt darf nämlich nicht Blutspenden. Danach geht es direkt zur Blutspende, bei der knapp ein halber Liter Blut aus der Armvene entnommen wird. "Es tut wirklich nicht weh", kommentiert Phillip scheinbar ein wenig überrascht. Ablenkung bietet ein Gespräch mit der Krankenschwester, die sich liebevoll um die Spender kümmert.
After Show
Kaum zehn Minuten später und der ganze Spuk ist vorbei. Phillip ist stolz auf seine erste Blutspende. Nur ein Pflaster am Arm erinnert noch daran. "Jetzt darfst du dir eine kleine Pause gönnen", verabschiedet in die Ärztin in das anschließende Blutspendecaffe. Dort stärkt sich Phillip mit Cola, einer Jause und etwas Süßem. Ob er wiederkommen wird, wollen wir noch von ihm wissen. "Ich werde sicher wieder kommen und das nächste Mal auch einen Freund mitbringen", so Phillip.
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