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Aktivistin Elin Ersson droht Haftstrafe

Verhinderte Abschiebung oder Straftatbestand?

Die Schwedin Elin Ersson stoppte im Juli die Abschiebung eines Afghanen, indem sie sich im Flugzeug nicht hinsetzte. Bordpersonal und Passagiere forderten sie mehrmals - auch aggressiv - dazu auf, sich hinzusetzen, damit sie abheben können. Elin filmte sich dabei selbst und streamte ihre Aktion live auf Facebook. Mit der Unterstützung einiger Passagiere erreichte sie schließlich ihr Ziel: Die Abschiebung des 52-Jährigen Afghanen wurde unterbrochen und beide durften aussteigen. Jetzt droht ihr eine Haftstrafe.

Aktivismus oder Straftat?

Die 21-Jährige Schwedin setzt sich bereits länger für geflüchtete Menschen ein und fordert von der schwedischen Regierung, ihre Abschiebungspolitik zu ändern. Afghanistan sei kein sicheres Herkunftsland, in das Menschen zurückgeführt werden können, sagt sie.

 

Millionen Menschen schauten Elins Live-Video, viele von ihnen bewunderten ihre Zivilcourage und ihren Mut. Die Aktion selbst hatte allerdings nur kurzfristige Wirkung - der Afghane wurde nach einer kurzen Unterbrechung wirklich abgeschoben.

 

Die Polizei in Göteborg leitete danach eine Untersuchung ein. Vor kurzem kündigten sie an, Elin Ersson anzuklagen, da sie mit ihrer Aktion gegen das Luftfahrtgesetz verstoßen habe. Ihr droht eine Geldstrafe und sogar die Inhaftierung.

Gängige Praxis

Die schwedische Studentin ist nicht die erste, die eine solche Aktion ausübt, um eine Abschiebung zu verhindern. Der Pilot darf nicht abheben, wenn nicht alle Passagiere sitzen. Aktivisten fordern also immer öfter Passagiere, die sich im gleichen Flugzeug befinden, dazu auf, sich zu erheben und eine Abschiebung zu verhindern. Doch was bringt das eigentlich?

 

Elins Aktion wurde von schwedischen Boulevardblättern kritisiert, da der Afghane in diesem Fall mit Körperverletzung in Verbindung stehen soll. Doch das ist für sie nicht relevant, es gehe ihr nur darum, dass die Lage in Afghanistan zu unsicher sei. Daher wird sie sich auch weiterhin für "Sittstrejken I Göteborg" engagieren. Deren Motto ist nun: "Vi ger inte upp kampen! - Wir geben den Kampf nicht auf!"

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Abdul Fakhouri ist Schüler, Lebensretter und Flüchtling. Wie er jemandem vor dem Ertrinken bewahrt hat, erfährst du hier