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Lawinen: Die weißen Monster

Wie gefährlich sind sie und wie überlebt man?

Lawinen begraben jeden Winter Menschen unter sich. Sicher ist nur, wer auf markierten Pisten bleibt.

 

Die Lawine donnerte um 16:00 Uhr ins Tal. 170.000 Tonnen Pulverschnee erreichten eine Geschwindigkeit von 300 Stundenkilometern. Auf ihrem Weg nach unten rissen sie noch einmal dieselbe Menge Schnee mit sich. Das weiße Monster war teilweise 400 Meter breit und 100 Meter hoch. Es erreichte das Tiroler Wintersport-Örtchen Galtür nur 50 Sekunden später. Die Schneemassen zerquetschten Autos, Gebäude stürzten in sich zusammen. Das größte Lawinenunglück in der Geschichte Österreichs im Februar 1999 forderte 31 Menschenleben.

17 Tote in Österreich

Lawinen gehören zum Winter wie der Schnee, aus dem sie bestehen. Jedes Jahr gehen auf der Welt 25.000 Schneelawinen ab, ohne größeren Schaden anzurichten. Dennoch sterben in den Alpen Jahr für Jahr rund 100 Wintersportler unter den weißen Massen. Zum Teil haben sie die Lawinen selbst ausgelöst. 17 Lawinentote gab es im letzten Winter in Österreich. Dabei sieht alles so harmlos aus: Der Himmel ist blau, die Berggipfel sind wie mit weißem Zuckerguss überzogen. Alles ist friedlich, und vor allem das Tiefschneefahren abseits der Pisten ein Vergnügen. Doch es heißt nicht von ungefähr: "Eine Lawine lostreten".

Die ersten 18 Minuten

Schneebrettlawine
(c) Wikimedia Commons, Ben-Zin

Was sich an Hängen ansammelt, kann auch plötzlich abrutschen: Geröll, Erde, Steine - oder eben Schnee. Lawinen bilden sich an steilen Hängen, wenn Schnee fällt. Es gibt mehrere Lawinenarten. Die gefährlichste für Wintersportler ist die Schneebrett-Lawine. Sie kann von Tieren ausgelöst werden. Oder von Skifahrern, die abseits der Pisten unterwegs sind: Wer dort durch den frischen Schnee wedelt, begibt sich oft in Lebensgefahr. Denn wenn die friedliche Winterlandschaft blitzartig zur Schneehölle wird, dann sinken die Überlebenschancen rasch.

 

Nach etwa einer Viertelstunde hat ein völlig verschütteter Skifahrer oder Snowboarder nur mehr eine knapp 50prozentige Überlebenschance. Nach eineinhalb Stunden besteht kaum noch Hoffnung. Dabei werden Lawinentote oft nicht tiefer als einen Meter unter den Schneemassen begraben gefunden. Die meisten von ihnen sind erstickt, die anderen erfroren oder an schweren Verletzungen gestorben.

Technik gegen den weißen Tod

Lawinensicherheitsausrüstung
Lawinensicherheitsausrüstung
(c) Wikimedia Commons, Nolispanmo

Die ersten 15 Minuten sind also entscheidend, wenn Tourengeher oder "Freerider" unter eine Lawine geraten. Deshalb sind sie mit LVS-Geräten ("Lawinenverschütteten-Suchgerät") ausgerüstet. Abseits der Pisten gilt: Sich nur in Gruppen und großem Abstand zueinander zu bewegen. So besteht die Chance, dass nicht alle in der Gruppe unter eine Lawine geraten. LSV-Geräte Verschütteter beginnen, Signale zu senden. Die anderen Gruppenmitglieder können die Signale mit ihren LSV-Geräten empfangen - und mit dem Graben beginnen: Auch Sonden und Schaufeln gehören zur Standardausrüstung von Tourengehern. 17 Skifahrern hat das im letzten Winter trotzdem nichts genützt. Vor Lawinen sicher ist nur, wer auf den markierten Pisten bleibt.

Zum Autor

Dieser Artikel wurde von Robert Dempfer für die Schülerzeitschrift Topic verfasst.

Lawinenwarnschild
Lawinenwarnschild
(c) Wikimedia Commons, Root 5.5