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Mikroplastik, Fast Fashion und Elektromüll

Wie unser Lebensstil die Umwelt verschmutzt und was DU dagegen tun kannst

 

Mikroplastik - Die Plastikteilchen mit einer Größe von weniger als 5mm sind mittlerweile in praktisch allen Bereichen der Umwelt auffindbar - in der Arktis, Böden, Ozeanen, Flüssen und Seen, Grund- und Trinkwasser sowie im Regenwasser und in der Luft. Sogar an der tiefsten Stelle des Pazifischen Ozeans, dem Mariannengraben, der bis zu 11.000 Meter tief ist, wurde Mikroplastik bereits nachgewiesen. Allein in der EU gelangen jedes Jahr 75.000 bis 300.000 Tonnen Mikroplastik, hauptsächlich durch das Waschen von Kunstfaser Kleidung und durch den Abrieb von Autoreifen, in die Umwelt. Insgesamt schwimmen schon 150 Millionen Tonnen Plastik im Meer, jedes Jahr kommen 12 Millionen Tonnen dazu. 2050 wird es mehr Plastik als Fische in den Weltmeeren geben, sollte sich nichts an der Situation ändern.

Foto: Tom Fisk von Pexels

Wie entsteht Mikroplastik?

Mikroplastik wird entweder bei der Herstellung eines Produktes, zB von Kosmetika oder Waschmittel, oder bei der Verwendung, also beim Waschen oder der Benutzung von Reifen, freigesetzt. Außerdem kann es durch die Verwitterung und Fragmentierung von Makroplastik in der Umwelt entstehen.

Was bedeutet das? Als Makroplastik bezeichnet man Verpackungen, Kunststoffflaschen oder Kunststoffsackerl. Wirft man diese einfach achtlos in der Umwelt weg und entsorgt sie nicht ordnungsgemäß*, entstehen bei der Zersetzung, die übrigens bis zu 600 Jahre dauern kann, Mikroplastik-Partikel.

Wieso ist das ein Problem? Tiere, die sich von Plankton und anderen Kleinstlebewesen ernähren, verwechseln die Mikroplastik Teilchen mit ihrer Nahrung und fressen sich langsam daran zu Tode. Und das wird auch zu einem Problem für uns Menschen werden: Durch den Verzehr von Fischen und anderen Meerestieren gelangen Kunststoffteilchen auch in unsere Mägen.

Foto: KoolShooters von Pexels

Mikroplastik in Kosmetik & Co.

In Kosmetika, Körperpflegeprodukten und Wasch-und Reinigungsmitteln kommt Mikroplastik in Form von flüssigen Kunststoffverbindungen oder als festes Mikroplastik vor. Die Teilchen findest du als feine Kügelchen zB in Peelings und Duschgelen aber auch in Cremes, (Augen) Make-Up und Lippenstift.

Aber es steht doch mittlerweile schon auf so vielen Produkten, dass sie frei von Mikroplastik sind und viele Länder haben feste Plastikpartikel in Kosmetik bereits verboten. Wo liegt dann das Problem? Als Mikroplastik bezeichnen viele Hersteller oft nur die festen Teilchen, nicht aber die flüssigen oder gelartigen Kunststoffe. Diese Kunststoffe sind bis jetzt noch wenig bis gar nicht erforscht. Deswegen sind auch ihre Auswirkungen auf die Umwelt unklar. Was allerdings feststeht, ist, dass es unmöglich ist, die Kunststoffe zu entfernen, sobald sie einmal in die Umwelt gelangt sind. Noch dazu sind sie schwer bis gar nicht biologisch abbaubar.

Foto: Leonid Danilov von Pexels

Was kannst DU tun?

1. Wirf deinen Müll niemals einfach in einen Fluss oder ins Meer und lass auch nichts im Wald oder am Strand liegen. Entsorge immer alles im nächsten Mülleimer oder besser noch: warte, bis du alles recyceln kannst.

2. Verzichte auf Einweg Produkte. Besorge dir eine wiederverwendbare Trinkflasche, Einkaufstüten, Strohhalme, etc.

3. Achte bei Kosmetik, Waschmittel und Weichspüler und bei Reinigungsprodukten auf die Inhaltsstoffe. Hierfür kannst du zB die App „CodeCheck“ verwenden oder du siehst dir unsere Liste mit gängigen Kunststoffen in Kosmetik und Pflegeprodukten an. Kaufe deswegen, wenn möglich, zertifizierte Naturkosmetik und -pflegeprodukte. Diese sollten grundsätzlich frei von Kunststoffen sein.

4. Verzichte beim Waschen auf Weichspüler. Dieser löst noch mehr Fasern aus unserer Kleidung. Du kannst Weichspüler aber auch ganz einfach selbst machen. Hier findest du einige Beispiele.

5. Verwende zum Waschen den „Guppy Friend“. Der Waschbeutel fängt aus der Wäsche gelöste Fasern auf und verhindert so, dass diese ins Abwasser gelangen.

6. Mache deine Gesichtsmasken oder Peelings selbst! Zucker oder Kaffee sorgen zum Beispiel für einen natürlichen Peeling Effekt.

7. Starte eine Müllsammelaktion mit deiner Jugendgruppe, deiner Schule oder deinen Freund_innen. Oder du erkundigst dich, ob in deinem Bezirk oder deiner Gemeinde schon eine Aktion ins Leben gerufen wurde und machst dort mit.

8. Sammle Plastik-Stöpsel und Verschlüsse für den guten Zweck! Alle Informationen zu dem Projekt „Helfen statt Wegwerfen“ findest hier.

9. Achte auch bei deiner Kleidung darauf, dass du möglichst keine Synthetikfasern wie Polyester, Mikrofaser, Elasthan oder Nylon kaufst. In unserem Beitrag über Fast Fashion findest du mehr Infos über den EInfluss verschiedener Textilien auf die Umwelt.

Tipp

Mit der App „CodeCheck“ für Apple und Android Geräte kannst du Lebensmittel und Kosmetik Produkte ganz einfach scannen und alle gesunden oder schädlichen Inhaltsstoffe auf einen Blick in der App ablesen.

In Kosmetik erkennen

Produkte mit diesen Inhaltsstoffen solltest du meiden, wenn du auf Mikroplastik verzichten willst:

  • Acrylate Copolymer (AC)
  • Acrylate Crosspolymer (ACS)
  • Dimethiconol
  • Methicone
  • Polyamide (PA, Nylon-6, Nylon-12)
  • Polyacrylate (PA)
  • Polymethylmethacrylate (PMMA)
  • Polyethylene (PE)
  • Polyethylene glycol (PEG)
  • Polyethylenterephthalate (PET)
  • Polypropylene (PP)
  • Polyquaternium (PQ)
  • Polystyrene (PS)
  • Polyurethane (PUR)
  • Siloxane
  • Silsesquioxane

*Recycling

Plastikflaschen werden in allen Bundesländern im gelben Sack oder in der gelben Tonne entsorgt. In manchen Bundesländern kommen außerdem noch Dosen oder Verpackungen aus Kunststoff dazu. Hier findest du nähere Informationen zur Mülltrennung in deinem Bundesland:

 

Burgendland 

Kärnten

Niederösterreich 

Oberösterreich

Salzburg

Steiermark

Tirol

Vorarlberg

Wien

Mehr Infos

In diesen Videos gibt's noch mehr Info über Mikroplastik: