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Mit Blaulicht und Sirene

Zwei Helden des Alltags und ihre Geschichten.

Zu Dienstbeginn am Sonntagmorgen checken Armin und Sonja erst einmal alle Geräte im Rettungswagen: Ist genug Sauerstoff an Bord? Gibt es ausreichend Verbandsmaterial? Funktioniert der Defibrillator? Ist das Auto vollgetankt? Armin Fauland ist Rettungssanitäter in Wien und Landesjugendreferent. Wie seine Kollegin Sonja Kuba arbeitet er bereits seit über sieben Jahren freiwillig im Rettungsdienst des Roten Kreuzes – „weil es mir nicht egal ist, wenn andere in Not sind, und ich gerne helfe“, erklärt Armin sein Engagement. Bernhard steht noch am Anfang seiner Ausbildung und verstärkt heute das Sanitäterteam.

 

7 Uhr 14: Der „edocta“, ein kleiner Computer, versorgt das Team mit den Informationen zum ersten Einsatz.

Der Tag beginnt ruhig – mit einem der häufigsten Einsätze, einem Krankentransport. Ein 13-jähriger Bub hat sich beim Fußballspielen eine schwere Verletzung am Knöchel zugezogen und muss nach seiner Behandlung im Krankenhaus liegend nach Hause gefahren werden. Da ist weder Blaulicht noch Hektik angesagt. Sonja hat bereits während der Fahrt Zeit für ihre Aufzeichnungen. „Die Dokumentation der Einsätze ist extrem wichtig“, erklärt sie.

8 Uhr 47: Wieder zurück in der Zentrale, bleibt kaum Zeit für den ersten Kaffee, als auf dem edocta „Schwangere mit Bauchschmerzen“ angezeigt wird.

„Nicht sehr viele Informationen, die der Anrufer weitergegeben hat. Da weiß man nie, was auf einen zukommt“, sieht Armin einem Einsatz mit vielen Unbekannten entgegen. Etwa eineinhalb Minuten braucht das Trio bis zum Rettungswagen, die Straßen sind relativ voll, doch Armin kennt eine Abkürzung. Neun Minuten später winkt der aufgeregte Ehemann schon am Straßenrand. Bernhard versucht, den Mann zu beruhigen und weitere Informationen einzuholen. Sonja und Armin kümmern sich inzwischen bereits um die Schwangere. Sie ist im sechsten Monat und hofft, dass die ungewöhnlichen Bauchschmerzen keine vorzeitigen Wehen sind. Das kann das Rettungsteam aber nicht komplett ausschließen und transportiert die verunsicherte Frau ins Krankenhaus. Nach der Übergabe an die Ärzte vor Ort holt sich Sonja den Stempel für ihr Dokumentationsblatt. Nun ist der Fall für das Trio abgeschlossen.

11 Uhr 18: Der edocta meldet sich wieder. Ein Mann mittleren Alters ist beim Spazierengehen nahe dem Wiener Riesenrad zusammengebrochen.

In diesem Fall darf auch die Prater-Hauptallee befahren werden. Als das Team bei dem Patienten ankommt, ist dieser schon wieder ansprechbar. Während Armin mit dem Patienten laut und deutlich spricht, bereitet Sonja die Geräte für die Erstversorgung vor. Zuerst wird der Patient untersucht, ob er sich beim Sturz Verletzungen zugezogen hat, danach werden Blutdruck und Puls gemessen. Nach der Erstversorgung wird der Mann auf einem Tragesessel ins Rettungsauto gehoben. „Dabei muss man auch auf seine eigene Gesundheit achten und die richtige Hebetechnik anwenden“, weiß Armin. Der Patient wird für weitere Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht.

12 Uhr 34: Sonja, Armin und Bernhard haben kaum Zeit für ein Mittagessen. Beim letzten Bissen meldet sich der edocta wieder. Eine Blaulichtfahrt: Ein Kleinkind hat akute Atemnot.

Schwere Einsätze mit Kindern sind besonders belastend. Doch gerade in Stresssituationen muss das Team einen kühlen Kopf bewahren. Mit Blaulicht und Folgetonhorn fährt das Team, so rasch es die Sicherheit erlaubt, zum Einsatz. Die Eltern des 17 Monate alten Kindes stehen unter Schock. Nur schwer lässt sich herausfinden, was geschehen ist. Die Atemwege des Kleinen sind blockiert, er kann nicht mehr richtig atmen. Damit steht fest, dass ein Notarzt angefordert werden muss. Sonja und Armin beginnen sofort mit der Reanimation, denn jede Sekunde zählt. Die Minuten verstreichen, Bernhard versorgt den Notarzt mit den Erstinformationen. Gemeinsam mit den Sanitätern stabilisiert dieser den kleinen Jonas und macht ihn somit transportfähig. In Windeseile wird er ins nächste Krankenhaus transportiert, wo die Ärzte weiter um sein Leben kämpfen.

Gerade nach solch belastenden Einsätzen ist es für die Sanitäter wichtig, diese zu besprechen. Um die psychische Belastung aufzuarbeiten, besteht auch die Möglichkeit, dass das Team ausgetauscht und psychologisch betreut wird. In einer anderen Ecke der Stadt ist eine Pensionistin gestürzt und hat eine blutende Wunde an der Stirn, die versorgt werden muss. Armin, Sonja und Bernhard eilen zu ihrem nächsten Einsatz. Voraussichtlich nicht der letzte an diesem Sonntag.

Rettungsdienst rockt

Man weiß nie, was einen erwartet. Man versucht, auf alles vorbereitet zu sein. Immer wachsam zu sein ist besonders wichtig – und auf das Team zu vertrauen.


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