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Muslimische Jugend: "Bürger zweiter Klasse"

Die Muslimische Jugend meint: "Der Gesetzesentwurf stärkt die Islamische Glaubensgemeinschaft, aber schwächt sie gegenüber dem Staat".©MJÖ

Der Entwurf eines neuen Islamgesetzes ärgert die Muslimische Jugend. "Wir beanspruchen nicht mehr als jedem und jeder anderen auch zusteht", so Vertreter des Jugendvereins, die eine drohende Ungleichstellung befürchten. Anlass dazu bietet der besagte Gesetzesentwurf, der Muslimen in Österreich Rechte aberkennt, die bei anderen Religionsgemeinschaften in Österreich - beispielsweise Juden oder Protestanten - nicht in Frage gestellt werden.

Konkret geht es um ein als "Maßnahmenpaket gegen Extremismus" vorgestelltes Paket der Politik, das gleich mehrere Punkte beinhaltet, die den Islam als Religion in einer Sonderstellung drängen.

1.) Ausbildung von muslimischen Theologen (Imame): Der Staat Österreich möchte darüber entscheiden, wer zukünftige Imame ausbilden darf. Im Gegensatz dazu können die Religionsgemeinschaften anderer Konfessionen selbst bestimmen wer unterrichtet.

2.) Geld aus dem Ausland: Die Finanzierung muslimischer Vereine und Moscheen aus dem Ausland soll verboten werden. Auch das ist bei den anderen Religionen in Österreich nicht der Fall. Auch katholische Vereine haben Geldgeber in anderen Ländern.

3.) Auflösung religiöser Vereine:
Die Vereine werden aufgelöst oder müssen sich an die Religionsgemeinschaft binden

4.) Was die Muslimische Jugend besonders ärgert: Immer wieder werden in dem Gesetzesentwurf ohne selbstverständliche Dinge betont, was einem "Generalverdacht aller Muslime" gleichkomme.

5.) Gleichmachung der Islamischen und der Islamisch Alevitischen Glaubensgemeinschaft, die sich in ihren Lehren und Auffassungen aber unterscheiden.

Schafft es der Entwurf tatsächlich zum Gesetz, sieht die Muslimische Jugend dramatische Folgen für die Arbeit von Vereinen und Jugendgruppen. Ihnen bliebe nur die Auflösung oder die Eingliederung in die offizielle Religionsgemeinschaft. Von Aktionismus, Freiheit und Jugendarbeit bliebe da nichts mehr übrig, beklagen die Verantwortlichen.

Die Arbeit des muslimischen Jugendvereins bestehe vor allem darin, Jugendlichen eine Perspektive zu geben, sie in ihren Plänen zu bestärken und ihre österreich-muslimische Identität zu unterstützen. Nur orientierungslose Jugendliche sind leichte Opfer für Extremisten. Allein um Jugendliche vor diesen zu schützen, sollte die Politik ihren Umgang mit muslimischen Jugendvereinen noch einmal überdenken.

Was denkst du? Sollte der Staat einen Einfluss darauf haben, wie Menschen ihre Religion und ihr religiöses Vereinsleben ausüben?

Die Muslimische und die Katholische Jugend haben 2013 den Hochwasser-Opfern geholfen! Hier ein toller Song dazu.