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Mythos Roma

Weitgereistes Volk.

Als Roma gelten Menschen, die vom indischen Subkontinent stammen und ab dem 14. Jahrhundert in andere Teile der Erde migriert sind. So sind sie heute nach rund 1000 Jahren seit Beginn der Wanderbewegung als ethnisch-kulturelle Minderheit auf allen Kontinenten. Weltweit leben laut Schätzungen etwa zwölf Millionen Roma, acht Millionen davon in Europa. Sie sind verstreut in verschiedenen Ländern – vor allem in Südosteuropa –, ein eigenes Land haben sie nicht. Und das, obwohl sie zahlenmäßig die Einwohner/innen von Ländern wie Österreich, Ungarn oder Schweden weit übertreffen.

 

Ausgrenzung

Obwohl Roma und Sinti – eine Minderheitengruppe der Roma – in Österreich seit 1993 als Volksgruppen anerkannt sind, werden sie ausgegrenzt und nehmen kaum am öffentlichen Leben teil. Sie leben aufgrund ihrer Herkunft, ihres Lebensstils und ihrer Armut oft am Rande der Gesellschaft. In einigen Ländern werden Roma immer wieder Opfer von Gewalt und Rassismus. Die Bezeichnung „Zigeuner“ ist historisch so belastet, dass sie heute als abwertend gilt und daher nicht mehr verwendet wird, wie auch Rudolf Sarközi, Obmann vom Kulturverein Österreichischer Roma im Interview mit HelpStars bestätigt.

Immer noch gibt es viele Mythen rund um Roma, beispielsweise, dass sie wie Nomaden ständig umherziehen und nicht an einem Ort bleiben. Die meisten Roma in Europa leben jedoch seit mehreren Generationen im selben Land. Oft werden sie auf Stereotype reduziert, ihre kulturelle Vielfalt findet kaum Beachtung. Roma werden nicht nur mit Mythen konfrontiert, sondern mussten im Laufe der Geschichte immer wieder unter Diskriminierung und Verfolgung leiden.

Schon um 1900 mussten sich Roma in Deutschland beispielsweise bei einer „Zigeunerpolizeistelle“ registrieren. Im Nationalsozialismus verloren sie alle Rechte, ihnen wurde die Staatsbürgerschaft aberkannt und sie wurden zu Zwangsarbeitern. Eine halbe Million Juden starben in Konzentrationslagern. Erst viele Jahre (1982) später wurden diese Gräueltaten überhaupt als Völkermord anerkannt. Auch danach wurden Roma in vielen Ländern immer wieder vertrieben, ihre Häuser niedergerissen. Heute sind Roma oft unerwünscht und werden Opfer von Gewalt und Verfolgung. Roma werden von den Mehrheitsgesellschaften auch dazu genötigt, ihre Traditionen aufzugeben.

 

 

 

Fakten zu Roma:

  • Oberbegriff für mehrere Volksgruppen aus Indien (Burgenland-Roma, Sinti, Lovara, Kalduraš und Gubet sowie Arlije)
  • Volksgruppe: rund 12 Millionen Menschen – in Österreich: etwa 40.000
  • Leben: auf allen Kontinenten, in Europa hauptsächlich in Südosteuropa, Frankreich und Spanien; kein eigenes Land
  • Wanderung: 95 Prozent aller Roma sind heute sesshaft
  • Sprache: romaňi čhib (verwandt mit Sanskrit und zentral- sowie nordwestindischen Sprachen), Dialekte: rund 60
  • Religion: Islam, Christentum und freikirchliche christliche Gruppen; oft haben Roma die Mehrheitsreligion des jeweiligen Landes
  • Internationaler Tag der Roma: 8. April

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HelpStars hat auch den Obmann des Kulturvereins Österreichischer Roma getroffen und interviewt. Mehr über ihn und das Volk der Roma kannst Du hier lesen.

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