Die 28-jährige arbeitet als Marketingkoordinatorin und stellvertretende Abteilungsleiterin beim Roten Kreuz Niederösterreich. Dort ist sie auch für die Bereiche Eventmanagement und Kampagnenorganisation verantwortlich. Außerdem moderiert sie das Videoformat #socialmedea.
Wie bist du zum Roten Kreuz gekommen?
Für das Rote Kreuz eher untypisch bin ich auf dem hauptberuflichen Weg dazugekommen. 2018 habe ich die Chance bekommen mich im Landesverband Niederösterreich, in der Abteilung Marketing und Kommunikation, einzubringen und bin seitdem sehr glücklich und motiviert dabei. Mein Aufgabenbereich ist sehr divers und reicht von interner und externer Kommunikation der Marke Rotes Kreuz, bis hin zu Eventmanagement, Kampagnenorganisation, arbeiten im Web- und Social Media-Team bis hin zur Moderation bei Events und Videos.
Warum engagierst du dich beim Roten Kreuz?
Im Rahmen meiner Arbeit beim Roten Kreuz und besonders jetzt als Jugendvertreterin auf Bundesebene sehe ich die Chance für mich und junge Menschen wichtige Themen in wichtige Gremien zu bringen und den Horizont der „klassischen Rotkreuz-Themen“ zu erweitern. Gerade bei aktuellen Themen, haben wir noch Entwicklungspotential und die Chance, das Rote Kreuz als Organisation noch „moderner“ zu machen. Ich möchte meinen Beitrag leisten, die Organisation weiterzuentwickeln, den Fokus auf unsere Arbeit zu verschieben und uns selbst nicht immer ganz so wichtig zu nehmen.
Was ist dir bei deiner Arbeit fürs Rote Kreuz besonders wichtig?
Wertschätzung anderen Menschen gegenüber ist mir besonders wichtig, wie wir miteinander umgehen sagt viel über uns aus. Menschlichkeit ist nicht nur im Rahmen des Roten Kreuzes ein wichtiger Grundgedanke, sondern auch im alltäglichen Leben. Anderen Personen menschlich und mit Menschlichkeit zu begegnen der erste Schritt für eine harmonischere Welt und gleichzeitig gibt es uns die Chance jedem Menschen unvoreingenommen und auf gleicher Ebene zu begegnen.
Wer sind deine (weiblichen) Vorbilder?
Ruth Bader Ginsburg: Als zweite Frau im Supreme Court hat sie beeindruckende Arbeit geleistet im Bereich der rechtlichen Gleichstellung von Männern und Frauen, hat hier bahnbrechende neuen Zugänge eröffnet und ist zurecht eine Ikone meiner Generation und ein Beweis wie Widerstand gewaltfrei funktionieren kann. Johanna Dohnal: Als erste Frauenministerin Österreichs und Mitstreiterin in der österreichischen Frauenbewegung hat sie viel erreicht in der österreichischen Geschlechterpolitik. Megan Rapinoe: sie ist eine US-amerikanische Profifußballerin, Aktivistin für die LGBTQ-Bewegung und kämpft seit Jahren unermüdlich gegen Rassismus, Homophobie und Geschlechterdiskriminierung.
Wo siehst du dich in 5 Jahren? In 10?
Ich denke in der heutigen Zeit ist es beruflich schwer zu sagen, wo man sich in ein paar Jahren sieht. Ich weiß jedoch, dass, egal wo ich arbeite, ich mich immer für Diversity & Inclusivity einsetzen und meinen Teil zu einer offenen und unvoreingenommenen Gesellschaft beitragen werde. Ich möchte persönlich zufrieden und glücklich sein, Geld ist nicht alles und die Zukunft muss vor allem eines sein – menschlich.
Welche Message möchtest du Mädchen/jungen Frauen mit auf den Weg geben?
Lass dich nicht unterkriegen und dir von der patriarchalen Gesellschaft nichts vorschreiben. Frauen sind keine Konkurrenz, sondern ein Netzwerk von Schwestern. Lass dich von der Oberflächlichkeit der medialen Welt nicht unterkriegen. Jede Frau ist auf ihre Weise schön. Feminismus ist cool und wichtig, egal was andere sagen. Sei du selbst und liebe, wen du lieben magst. Gender ist ein Konstrukt und Geschlechterrollen sind kein Muss. Sprache schafft Bewusstsein, deshalb wird gegendert, weil wir Frauen denselben Platz verdienen wie Männer. Nimm so viel Platz für dich in Anspruch, wie du brauchst.