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Einfach Gutes tun

Ich denke mir ich hab eh Freizeit. Und diese Menschen brauchen einfach Hilfe. Es ist keine große Sache.

Im Rahmen der Aktion "Wiener Schulen als Helfer in der Flüchtlingsbetreuung" unseres Jugendrotkreuzes haben wir zwei Schülerinnen getroffen, die ihre Freizeit in den Dienst der guten Sache stellten und uns in der Betreuung von Menschen auf der Flucht in unserem Flüchtlingsquartier in der Lindengasse unterstützt haben. Wir haben Fatma und Melissa, unter dem Motto "7 Grundsätze - 7 Fragen", zu ihren Wünschen, Eindrücken und persönlichen Beweggründen befragt und wollten wissen, wie präsent das Thema "Menschen auf der Flucht" in ihrem Alltag ist:

Wie hast Du von der Möglichkeit erfahren, dass Du Dich in der Flüchtlingsbetreuung des Wiener Roten Kreuzes / Wiener Jugendrotkreuzes engagieren kannst?

Fatma: Beim Treffen der Jugendrotkreuz-SchülerInnen von der Jugendreferentin Anna Firla.

 

Melissa: Von meiner Mama und sie hat es wiederum von einer Freundin erfahren. Die Freundin meiner Mama ist Lehrerin an einer Schule

 

Seit wann und weshalb engagierst Du Dich in der Betreuung von Flüchtlingen? Wie viele Tage / Stunden warst Du bereits im Einsatz?

Fatma: Seit zwei bis drei Monaten am Hauptbahnhof und seit zwei Wochen beim Roten Kreuz. Es ist reine Glückssache, dass es mir hier so gut geht und nicht wir in der Situation sind, das Land aufgrund von Krieg und Terror verlassen zu müssen. Für mich hat es nicht primär mit "Gutes" zu tun, sondern ist vielmehr eine gewisse Verpflichtung. Zuerst habe ich am Bahnhof mitgeholfen. Das ist jener Ort an dem die Menschen zu allererst ankommen; nach vielen Tagen der erste sichere Ort, wenngleich viele nicht wussten, wo sie eigentlich sind. Manche Familien waren auch getrennt worden.

 

Melissa: Naja, ich denke mir ich hab eh Freizeit. Und diese Menschen brauchen einfach Hilfe. Mit meiner Zeit und Energie kann ich einfach was Gutes tun. Es ist keine große Sache. Es freut mich wenn ich mit Diensten in der Küche helfen kann.

 

Was genau waren Deine bisherigen Aufgaben? Welche Tätigkeiten hast Du ausgeführt?

Fatma: Da ich arabisch spreche

war ich hauptsächlich als Dolmetscherin im Quartier "Kurier"-Gebäude tätig. Ich habe auch im Küchenbereich und bei der Betreuung von Kindern geholfen. Aber vor allem war ich im 4. Stock im Einsatz: Dort findet das Erstgespräch bei der Fremden-Polizei und die Registrierung für den Fonds Soziales Wien (FSW). Meine Aufgabe ist, im Wartebereich den Schutzsuchenden zu erklären, das es zwei Warteschlangen gibt und welche organisatorischen Schritte als nächstes folgen

Melissa: Ich habe bis jetzt Kleidung sortiert z. B. im Lager für Kinderkleidung, habe bei der Essensausgabe geholfen und beim Herrichten der Zimmer sowie bei der Einteilung der Zimmer.

 

Was waren dabei die emotionalsten Momente für Dich?

Fatma: Es gibt täglich mehrere emotionale Momente - stellvertretend dafür folgender Moment: Eine Mama mit Kind war so dankbar dafür, dass ich ihr zugehört habe und die nötigen Infos weitergegeben habe. Daran konnte man erahnen, wie lange ihr niemand mehr genau zugehört hat. Konkret ging es um den Platz in der Schlange.

 

Melissa:

Ein Nachmittag am Südtiroler Platz, da haben mitten am Bahnsteig die kleinen Kindern geschlafen. Das war ein arges Bild und sehr emotional für mich!

Wie verfolgst Du/Deine MitschülerInnen das Thema "Menschen auf der Flucht"? Wie sehr ist es Thema in der Schule, im Unterricht aber auch in der Freizeit?

Fatma: Wir verfolgen

das Thema auf sehr vielen Ebenen. Im Rahmen des Religionsunterrichts an unserer Schule, ein Islamisches Realgymnasium, haben wir in Unterkünften und am Bahnhof mitgeholfen. Viele SchülerInnen haben Migrationshintergrund und zum Teil selbst Erfahrung als Flüchtlinge gemacht. Beim Opferfest haben wir in der Schule gesammelt und für Traiskirchen und die Unterkunft in Simmering gespendet. Auch im Deutsch- und Geographieunterricht wird das Thema "Menschen auf der Flucht" behandelt. Wenn mir Menschen ansehen, dass ich einen Migrationshintergrund habe werde ich öfter auf das Thema angesprochen.

Melissa: Ich verfolge die Beiträge im Fernsehen, in den Zeitungen und im Radio. In der Schule wurde zu Beginn der Flüchtlingswelle beinahe in jeder Stunde darüber gesprochen. Mittlerweile hat es sich etwas gelegt. Im Deutschunterricht haben wir Zeitungskommentare analysiert. Ich habe meinen MitschülerInnen schon erzählt was ich im Kurierhaus mache. Sie sind durchaus interessiert.

 

Was wünschst Du jenen Menschen die auf der Flucht sind? Welche Vorstellungen von deren Zukunft gehen Dir durch den Kopf?

Fatma: Ich wünsche mir für jeden der auf der Flucht ist: Sicherheit und die Gewissheit, dass Flucht ein Ausnahmezustand ist. Sehr verärgert bin ich über die Diskussion, wieviel ein Menschenleben wert ist. Ich wünsche mir in erster Linie, dass das Bewusstsein dafür wächst, wie lächerlich eine solche Diskussion ist. Mich stört einfach dieses Grenzdenken. Es wird ein langer Weg und ich hoffe, dass wir im Rückblick auf die derzeitigen Ereignisse nicht eines Tages resümieren: "Da hätten wir anders reagieren müssen."

 

Melissa: Ich wünsche mir,

dass sie Schutz finden und dass sie sich ein neues Leben aufbauen, dass sie ein neues Zuhause finden. Egal ob sie in 5 Jahren wieder zurück wollen, sie es in der Zeit hier schön haben. Ich wünsche mir auch, dass sie gut Deutsch lernen können. Wenn sie hier bleiben wollen, sollen sie ein Zuhause und Arbeit finden. Und wenn zurückkehren wollen, sollen sie sich daran erinnern, dass sie bei uns tolle Erfahrungen machen konnten und nette Menschen begegnet sind.

Art. 14 der Menschenrechte

1. Jeder hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen. 

 

2. Dieses Recht kann nicht in Anspruch genommen werden im Ralle einer Strafverfolgung, die Tatsächlich auf Grund von Verbrechen nichtpolitischer Art oder auf Grund von Handlungen erfolgt, die gegen die Ziele und Grundsätze der Vereinten Nationen verstoßen. 

Jugendrotkreuz Wien

Du willst dich auch engagieren? Du hast eine Idee die Du gerne umsetzen möchtest? Du willst deine ganze Klasse aktivieren um die Flüchtlingshilfe zu unterstützen? 

 

Dann wende dich an Anna Firla aus dem Jugendrotkreuz

T: 01/ 79 580 82038

M: anna.firla@wrk.at 

Wir suchen eure Projekte!

Rund um den Themenschwerpunkt "ZusammenLEBEN. ZusammenHELFEN." werden Projekte gesucht. Ihr habt ein Projekt an eurer Schule das zB Notleidende unterstütz, das Schulklima verbessert etc.? Dann reicht es jetzt ein und holt euch den Förderpreis in der Höhe von 1.000 Euro. 

 

>>>Mehr Infos gibts hier

Erste Hilfe...

...für den Führerschein?? Dir fehlt noch der Kurs für deinen Führerschein, wir haben genau das richtige Angebot für alle Schüler in Wien. 

 

>>>Mehr Infos HIER

Die Sammelaktion & Du

Mehr als 1.500 Jugendliche beteiligen sich jährlich an der Straßensammlung des Wiener Jugendrotkreuzes um Spenden zu sammeln mit denen soziale Projekte realisiert werden. Werde auch Du Teil des Teams!! :) 

 

>>>Alle Infos gibt es HIER