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Kultur.Hilft.Gemeinsam

Kann man sich soziales Engagement überhaupt noch leisten?

Eifrig laufen einige Menschen durcheinander, alle mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Die Stimmung in der Zohmanngasse im 10. Bezirk ist bestens, als ich bei 33 Grad Außentemperaturen im Ute Bock Haus für Flüchtlinge ankomme.

 

Dort haben sich junge Menschen zusammengefunden um ein gemeinsames ein Zeichen für ein Miteinander zu setzen und anderen zu helfen. Und wie könnte man das besser tun, als mit einem selbst gekochten Mittagessen für die mehr als 70 Bewohner im Ute Bock Haus.

 

Die Stimmen der Helfer

"Wir arbeiten schon seit Jahren immer mal wieder für Projekte mit dem Ute Bock Haus zusammen. Gemeinsam versuchen wir den Flüchtlingen die hier wohnen einen Ausblick zu geben und ihnen in ihrem Alltag zu helfen", erzählt Tugba Seker, die Bundesgeschäftsführerin der Muslimischen Jugend Österreich, während sie mit ihren Händen ein Fleischlaibchen nach dem anderen formt.

Mit dabei an diesem extra heißen Tag ist neben der Muslimischen Jugend, die Katholische Jugend, Evangelische Jugend, Junge ÖVP sowie die Jungen Grünen - alle samt widmen sich leidenschaftlich der Zubereitung eines gemeinsamen Mittagessens für die Bewohner des Ute Bock Hauses. In insgesamt drei kleinen Küchen werden Fleischlaibchen, Salat und Reis zubereitet.

 

Die Idee zur Aktion entstand im Rahmen des Projektes Fasten Teilen Helfen das vor allem muslimische Jugendliche Jahr für Jahr im Ramadan begleitet. "Denn genau das ist die Zeit um sich zu besinnen und anderen in ihrem Leben zu helfen" erzählt Asdin El-Habassi, Jugendsprecher und Nationalratsabgeordneter der ÖVP. "Im Monat Ramadan geht es genau darum sich für andere einzusetzen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren."

 

"Junge Leute die sich engagieren sehe ich sehr oft und das freut mich. Es gibt keine Generation Ego, man muss nur die Augen aufmachen und sieht wie viel Verantwortungsbewusstsein und Engagement für ihre Mitmenschen in so vielen Jugendlichen steckt. Das zu fördern ist definitiv eine Aufgabe für die Zukunft." So Julian Schmid, Jugendsprecher und Nationalratsabgeordneter der Grünen.

 

"Wir haben schon öfter miteinander Projekte realisiert und es hilft ungemein wenn Jugendliche aus unterschiedlichen Religionen miteinander in Berührung kommen. So können sie sich gegenseitig Fragen stellen und es kann ganz automatisch besser zwischen den Kulturen vermittelt werden", so Matthias Kreuzriegler von der Katholischen Jugend Österreich.

 

 

Auf die Frage hin, was sie zu anderen sagen die vielleicht Vorurteile gegenüber anderen Kulturen haben wird mit den Schultern gezuckt. "So etwas gibt es hier nicht. Wir sind alle gleich und arbeiten für dieselbe Sache", erzählt Romana von der Evangelischen Jugend unbeeindruckt während sie sich ganz der Zubereitung des Salates widmet.

 

Soziales Engagement ein Luxusprodukt?

Auch erzählen mir die Anwesenden das zwar immer alle groß im Beklagen über die Jugend sind aber sich offenbar keiner die Frage stellt wo sich das in ihrem Alltag noch ausgehen soll. Neben Schule, Nachmittagsunterricht und dem Druck von verschiedene Seiten ob man eh alles im Griff hat um sich seine Zukunft nicht zu versauen, wer hat da noch Zeit und Kraft sich sozial zu engagieren?

Demnach ist es wohl oftmals kein Einstellungsproblem sondern vielmehr eine Zeitfrage. "Man hört so oft, dass sich Jugendliche nicht um Andere kümmern oder sozial einsetzen. Aber was ist denn mit Erwachsenen oder älteren Menschen? Ich glaube nicht dass es da ein so großes Ungleichgewicht zwischen Jugendlichen und Erwachsenen gibt die Projekte auf die Beine stellen und soziale Verantwortung übernehmen" bemerkt Jasna im Gespräch. 

Beim Verlassen des Ute Bock Hauses wird mir mit dem Geruch von Fleischlaibchen in der Nase einmal mehr klar: Wer Jugendlichen Faulheit und Desinteresse für soziale Themen nachsagt, kennt einfach die Falschen.

Mehr erfahren

Mehr Infos zu dem projekt Fasten Teilen Helfen der Muslimischen Jugend Österreichs findet ihr hier.

Ramadan

Ist der Fastenmonat im muslimischen Glauben in dem von Morgendämmerung bis Sonnenuntergang nichts gegessen und getrunken wird. Das ist das sogenannte äußerliche Fasten, innerlich geht es darum sich noch mehr als sonst um andere zu kümmern und zu helfen. So entstand in Österreich auch das Projekt Fasten.Teilen.Helfen der Muslimischen Jugend Österreich.